Einfluss der Bildschirmzeit auf die kognitive Entwicklung von Kindern

In der heutigen digitalen Welt ist der Einsatz von Bildschirmen fester Bestandteil des Alltags – auch bei Kindern. Zahlreiche Studien haben sich mit den Auswirkungen der Bildschirmnutzung auf die kognitive Entwicklung auseinandergesetzt und dabei teils alarmierende Ergebnisse hervorgebracht.
Forschungsergebnisse und deren Implikationen
Eine Untersuchung der Technischen Universität Chemnitz unter der Leitung von Dr. Avelina Lovis Schmidt weist darauf hin, dass eine exzessive Nutzung von Bildschirmen negative Effekte auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern haben kann. Dabei spielen sowohl die Dauer der Bildschirmzeit als auch die Art der konsumierten Inhalte eine wesentliche Rolle. Durch den intensiven Gebrauch digitaler Medien reduziert sich nämlich die Möglichkeit, in der realen Umgebung vielfältige Erfahrungen zu sammeln, was sich unter anderem in einer verminderten Konzentrationsfähigkeit äußern kann.
[1]
Eine weitere Studie aus Japan zeigt, dass Kinder im Alter von einem Jahr, die täglich längere Zeit vor Bildschirmen verbringen, in ihrer geistigen und motorischen Entwicklung Verzögerungen aufweisen. Diese Entwicklungsverzögerungen können bis in das Vorschulalter hineinreichen und betreffen insbesondere die Kommunikationsfähigkeit sowie die Problemlösungskompetenz.
[2]
Auf der anderen Seite gibt es auch Hinweise, dass ein gemeinsamer Medienkonsum von Eltern und Kindern positive Effekte haben kann. Wenn Inhalte gemeinsam angeschaut und besprochen werden, können so nicht nur Sprachfähigkeiten gefördert werden, sondern es wird auch ein bewusster und reflektierter Umgang mit Medien erlernt.
[3]
Handlungsempfehlungen für Eltern
- Zeitliche Begrenzung und Qualitätskontrolle: Es empfiehlt sich, die Bildschirmzeit der Kinder nicht nur zu limitieren, sondern auch auf die Qualität der konsumierten Inhalte zu achten.
- Gemeinsame Medienerlebnisse: Das gemeinsame Ansehen und Besprechen von digitalen Inhalten bietet die Möglichkeit, Inhalte kritisch zu hinterfragen und Sprachförderung gezielt zu unterstützen.
- Ausgewogene Alltagsgestaltung: Eltern sollten darauf achten, dass digitale Medien nicht den realen Alltag dominieren, um so vielfältige und bereichernde Erfahrungen außerhalb des Bildschirms zu ermöglichen.
Durch diese Maßnahmen lässt sich die digitale Welt sinnvoll in den Familienalltag integrieren, ohne die kognitive Entwicklung der Kinder zu beeinträchtigen.
Quellen
[1] Hirn-Entwicklung: Auswirkungen von Bildschirmzeit auf Kinder (2024)
[2] Bildschirmzeit kann Entwicklung von Kindern verzögern, zeigt Studie (2024)
[3] Alles, was wir über die Bildschirmzeit von Kindern und Jugendlichen wissen (2024)