Aktuelle Entwicklungen im Zuckerkonsum bei Kindern: Fortschritte und Herausforderungen

In den letzten Jahren hat sich der Zuckerkonsum bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland verändert. Eine Studie der Universität Bonn aus dem Jahr 2024 zeigt, dass die Aufnahme von freiem Zucker von knapp 17 Prozent der täglichen Energiezufuhr im Jahr 2010 auf etwa 12 Prozent im Jahr 2023 gesunken ist. Trotz dieses Rückgangs liegt der Konsum weiterhin über der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Grenze von maximal 10 Prozent. Besonders bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren ist der Zuckerverzehr mit 15 Prozent der täglichen Energiezufuhr nach wie vor zu hoch.
Parallel dazu hat das Max Rubner-Institut in Karlsruhe festgestellt, dass Kinder bis fünf Jahren die empfohlene tägliche Höchstmenge an Zucker im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch überschreiten. Süßigkeiten und Softdrinks machen dabei bis zu einem Drittel der täglichen Energiezufuhr aus, während gesunde Lebensmittel wie Gemüse zu selten auf dem Speiseplan stehen. Diese ungünstigen Essgewohnheiten können langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder haben, einschließlich eines erhöhten Risikos für Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen.
Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung eine Initiative gestartet, die bis 2025 den Zuckergehalt in speziell an Kinder gerichteten Lebensmitteln wie Frühstückszerealien, gesüßten Milchprodukten und Erfrischungsgetränken um mindestens 15 Prozent senken soll. Dieses Vorhaben wird durch die genannten Studienergebnisse gestützt und zielt darauf ab, die Gesundheit der jungen Generation nachhaltig zu fördern.
Es bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Maßnahmen sein werden und ob sie zu einer weiteren Reduzierung des Zuckerkonsums bei Kindern führen. Eltern, Erzieher und die Lebensmittelindustrie sind gleichermaßen gefordert, gesündere Ernährungsgewohnheiten zu fördern und umzusetzen.
Quellen:
[1] Bundeszentrum für Ernährung: „Zuckerkonsum bei Kindern und Jugendlichen sinkt“ (2024)
[2] Max Rubner-Institut: „Ergebnisse der KiESEL-Studie zu Kinderernährung“ (2024)